Peter Standorte schließen

15.04.2023 | Thüringer Allgemeine Erfurt | Autor: Michael Keller

Automobiles Dienstleistungszentrum eröffnet in der Paul-Schäfer-Straße

Sonnabend, 15. April 2023, 00:01 Uhr

ERFURT. Die Autohaus-Peter-Gruppe, aus Nordhausen, unter der Leitung von Geschäftsführer Helmut und Andreas Peter, ist in den vergangenen 17 Jahren zu einem bedeutenden Opel-Händler gewachsen. Seit Abschluss des ersten Händlervertrages im Jahr 2006 bauten die agilen Unternehmer ihre Geschäftsaktivitäten mit Opel immer weiter aus. Inzwischen können Helmut und Andreas Peter mit Stolz auf 30 Autohäuser an 16 Standorten zurückblicken. In allen Autohäusern wurde immer wieder investiert, sodass sie heute nach aktuellen Herstellerstandards ausgerichtet sind.

Neubauprojekt Erfurt. Auf einem rund 25.000 Quadratmeter großen Grundstück in der Paul-Schäfer-Straße entstand als neuestes Projekt eines der modernsten Autohäuser Deutschlands. Mit einer ganz besonderen Spezifik: Durch den Neubau an diesem Standort wurde eine der größten Umweltschleudern der Stadt beseitigt. Denn zu DDR-Zeiten stand hier das Minol-Tanklager. Bis Ende 2020 war die Bodensanierung geschafft und alles für den Neubau des Autohauses vorbereitet.
Die einst geplanten Baukosten von zehn Millionen Euro ließen sich durch die komplexen Widrigkeiten des Geländes nicht halten. Inzwischen sind es zwölf Millionen. Dafür bekommt die derzeit 90-köpfige Crew – sie soll auf 120 aufgestockt werden – von Helmut Peter künftig ein 7-Marken-Autohaus, welches in seinen Dimensionen von 95 Meter Länge, 50 Meter Breite und sieben Meter Höhe viel Platz und Licht bietet.

Und Komfort. Die Werkstatt beispielsweise bekommt für die momentan 13 Monteure eine Fußbodenheizung. Die Büroflächen verdoppeln sich, die Ausstellungsfläche wird ein Drittel größer ausfallen. Neu hinzu kommt ein Karosserie- und ein Lackierzentrum. Dazu ein Reifenzentrum in einem extern errichteten Gebäude und eine neue Waschhalle.
Das neue Automobile Dienstleistungszentrum vereint zusätzlich ein Karosserie- und Lackierzentrum, ein Kraftfahrzeugprüfzentrum, eine professionelle Fahrzeugpflege sowie den ADAC-Pannendienst. Am 22. April eröffnet also ein hochmodernes Stellantis-Haus mit exklusiven Verkaufsraum, Werkstatt und Servicezentrum.

Das Peter-Team heißt jeden Gast ob Groß oder Klein herzlich willkommen und verspricht jede Menge Wissens- und Sehenswertes unter einem Dach.

Glückliches Ende einer Erfurter Umweltschleuder

Irgendwann, im Sommer 2017, machte sich Helmut Peter von seinem Autohaus in der Schlachthofstraße auf den Heimweg nach Nordhausen. Er nahm aber diesmal einen anderen Weg, fuhr „hintenrum“ stadtauswärts über die Paul-Schäfer-Straße in Richtung B4. Und wie es der Zufall so wollte, kam er an einem Grundstück vorbei, über das in Erfurt seit Nachwendezeiten die Nase gerümpft wurde – das alte Minolgelände, das als extrem umweltbelastet galt. Peter wusste in dem Moment - das hier könnte die Lösung seines größten Problems werden. Denn der Vermieter der zudem für ein Autohaus viel zu engen Schlachthofstraße hatte unmissverständlich klar gemacht, dass er Peter raushaben wollte. Seither hatte der Unternehmer, der schon zu DDR-Zeiten als PGH-Chef einer Autobude in Nordhausen begonnen hatte, etwas Passendes für ein neues Autohaus gesucht. Nun war er fündig geworden. Für 400.000 Euro kaufte er die 3,2 Hektar große Brache.

Die Paul-Schäfer-Straße 97 ist nun das neue Domizil eines weithin sichtbaren Autohauses, das mit seinem äußeren Erscheinungsbild Vorbeifahrende besticht. Bis es dazu kommen sollte, galt es erst ganz dicke Bretter zu bohren. Im Boden des alten Minol-Tanklagers schlummerten die Umweltsünden der DDR und 31 riesige Kraftstofftanks. „Alles muss raus“ hieß die Devise. Helmut Peter ging das Wagnis aber erst ein, als ihm das Land die Freistellung von den Sanierungskosten verbindlich zusagte. Soll heißen, der Freistaat übernahm, um Erfurts größte Umweltschleuder, an der sich jahrelang alle möglichen Glücksritter ergebnislos versucht hatten, loszuwerden, 90 Prozent der Sanierungskosten des verseuchten Bodens. Die Tanks wurden in einer Aufsehen erregenden Aktion geborgen und verschrottet. Zur Entseuchung des kontaminierten Bodens mussten die Experten bis in sieben Meter Tiefe alles abtragen und in Riesa und Bleicherode aufarbeiten lassen – insgesamt 25.000 Tonnen Aushub. Zudem wurde ein halbes Jahr lang das Grundwasser über sieben Brunnen gereinigt. Im November 2020 war der Boden sauber und im wahrsten Wortsinne für den Neubau bereitet.
Im März 2022 war der Umzug geplant. Daraus wurde nichts. Die Baugenehmigung der Stadt ließ auf sich warten. Und die Zeit drängte. Denn der Mietvertrag war abgelaufen und jeder Monat mehr musste teuer bezahlt werden. Nun ist es vollbracht. Am 22. April 2023 wird das neue Autohaus, wohl das größte mit Abmaßen von 95 Metern Länge, 50 Metern Breite und sieben Metern Höhe, feierlich eröffnet. 120 Arbeitsplätze wird es hier künftig geben. Helmut Peter hat die Belegschaft für sein 7-Marken-Haus – Opel, Peugeot, Jeep, Citroën, Suzuki, später noch die Stellantis-Premiummarken DS, Alfa Romeo und Lancia – von 75 auf 120 kräftig aufgestockt.
Die Ausstellungsfläche hat sich gegenüber der Schlachthofstraße vervielfacht. Die Monteure bekommen Arbeitsplätze mit Fußbodenheizung. Die Büroflächen verdoppeln sich. Es wird im neuen Gebäude viel Wert auf Platz und Licht gelegt. Die riesigen Glasfronten vermitteln dem Besucher ein Gefühl von Transparenz.

Ein Karosserie- und Lackierzentrum kommt dazu. Ein riesiges Reifen-Hotel ebenso. Für die Automarke Suzuki – die einzige Marke, die nicht zum PSA-Konzern gehört – wurde eigens ein 600 Quadratmeter großes Center gebaut. Eine neue Waschhalle läuft als Draufgabe. Für neue Nachbarn war auf dem riesigen Areal auch genug Platz. Der ADAC wird ein Prüfzentrum einrichten.
15 Millionen Euro hat das Peter-Unternehmen investiert, 3,8 Millionen Euro legte das Land für die Entsorgung des verseuchten Bodens drauf. Auf die Frage, ob es sein letztes Autohaus sein wird, das unter seinen Fittichen gebaut wurde, nickt der Senior-Chef. Erfurt soll seinen Reigen schließen. Insgesamt beschäftigt der Nordhäuser, der längst begonnen hat, die Geschäfte in die Hände seines Sohnes Andreas (43) zu legen, nun 800 Leute in seinen 30 Autohäusern an 16 Standorten, die sich über mehrere Bundesländer verteilen.

Wenn der Eröffnungsrummel am 22. April vorbei ist, die Festreden gehalten sind und der Frühling endlich startet, steht noch das letzte große Kapitel an – der Umzug von Mensch und Material. Nach sechs Jahren Planung und Umsetzung werden bis zum 30. Juni der letzte Schreibtisch und die letzte Schraube am neuen Platz sein. Ob sich Helmut Peter dann tatsächlich zur Ruhe setzt, steht aber auf einem ganz anderen Blatt.

Einladung zum großen Familientag

„Willkommen zum großen Familientag“ heißt es am 22. April im neuen Automobilen Dienstleistungszentrum in der Landeshauptstadt Erfurt. Von 10 bis 18 Uhr öffnen sich die Türen für einen Blick hinter die Kulissen unter dem Motto „Gemeinsam etwas erleben!“

Das Peter-Team heißt jeden Gast herzlich willkommen und verspricht jede Menge Wissens- und Sehenswertes unter einem Dach.
Spiel und Spaß für Kinder und Erwachsene, Livemusik, ein buntes Rahmenprogramm von kleinen und großen Künstlern aus der Region. Ortsansässige Vereine sorgen für gute Unterhaltung im Autohaus mit Live-Acts und interessanten Vorführungen. Hier findet man neben regionalen Angeboten auch vielerlei Genuss- und Deko-Artikel.

An diesem Tag bietet Automobile Peter ganz spezielle Eröffnungsangebote beim Kauf eines Neu-, Gebraucht- oder Vorführungswagens.

Autor: Michael Keller
Artikel aus der Thüringer Allgemeine Erfurt vom Samstag, den 15. April 2023