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Botschafter der VR China und Thüringens Ministerpräsident waren Gäste in der Schlachthofstraße

Hoher Besuch im Erfurter Opel-Haus

Donnerstag, 12. April 2018, 14:41 Uhr
Geschäftsführer Helmut Peter mit dem chinesischen Ehrengast, SE Shi Mingde, Botschafter der Volksrepublik China, in unserem Opel-Autohaus in Erfurt.

ERFURT. Großer Bahnhof war angesagt am vergangenen Freitag im Erfurter Opel-Autohaus unserer Peter-Gruppe. Auf Einladung der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU in Thüringen (MIT) waren nicht nur Unternehmer, Politiker und Vertreter aus Kultur und Sport aus ganz Thüringen zu dessen Jahresempfang gekommen, sondern als besonderer Ehrengast: Seine Exzellenz Shi Mingde, Außerordentlicher und Bevollmächtigter Botschafter der VR China in Deutschland.

Hausherr Helmut Peter begrüßte neben dem MIT-Landesvorsitzenden Gerd Albrecht als besondere Gäste auch Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke), Infrastrukturministerin Birgit Keller (Linke) sowie Erfurts OB-Kandidatin Marion Walsmann, Kreisvorsitzende der CDU und Mitglied des Landtages.

Nach der Vorstellung unseres Unternehmens übergab Helmut Peter an MP Bodo Ramelow, der den Abend als „guten Abend“ ansah, um miteinander ins Gespräch zu kommen. 79 Kooperationen und Partnerschaften gebe es zwischen Hochschulen in Thüringen und China, weitere 49 zwischen außeruniversitären Einrichtungen. Das zeige, welche Bedeutung Thüringen als Wissenschaftsstandort der Partnerschaft zu China beimesse.
Auf dem Wirtschaftssektor sei China der wichtigste Handelspartner des Freistaates. 10 % der Wirtschaftsleistung seien allein mit China verbunden, so Ramelow. 14 Thüringer Unternehmen kooperierten mit der VR China, die Zeichen stünden auf Wachstum! Thüringen habe wirtschaftlich gesehen von der De- zur Restabilisierung gefunden. Mit Blick auf die USA kritisierte er: „Handelskriege kommen für uns nicht infrage!“ und empfing dafür den Applaus aller Gäste.

Kritisch ins Gericht mit Fachkräftemangel und Bürokratie ging MIT-Landesvorsitzender Gerd Albrecht. Er hob hervor, dass allein der Mittelstand in Deutschland 35,3 % des Gesamtumsatzes hervorbringe. Deshalb forderte von der Politik, Planungssicherheit nicht zu verhindern, sondern Hürden abzubauen und ein an die Wirtschaft gebundenes Einwanderungsgesetz für europäische Fachkräfte auf den Weg zu bringen. Mit der GroKo in Berlin habe er große Bauchschmerzen, so Albrecht. Er forderte im Namen des Mittelstandes, die Vorfälligkeit der Krankenbeiträge zurückzunehmen, denn 23 Millionen Euro seien dem Mittelstand gestohlen worden. „Wir geben gern, aber es muss auch was von der Politik zurückkommen!“
Derzeit erarbeite die Mittelstandsvereinigung ein Grundsatzpapier 2019 – 23, in das sich jeder einbringen könne!
An den Botschafter aus China gewandt, signalisierte er den großen Kooperationswillen der Thüringer Wirtschaft. „China ist die treibende Kraft der globalen Kapitalströme. China ist der Zukunftsmarkt, dem wir uns nicht verschließen werden!“

Auch Marion Walsmann zeigte sich erfreut über den hohen Besuch in der Stadt, die sie nach der Wahl demnächst als Oberbürgermeisterin regieren möchte. Dem Dank für den rot-schwarzen Opel Adam, mit dem sie auf Werbetour durch Erfurt sei, fügte sie den Dank an das gesamte Peter-Team an, das den Leitspruch des Unternehmens „Wir bringen mit Sicherheit Bewegung in Ihr Leben“ jeden Tag professionell umsetze – ob im Verkauf oder im Service. Das Peter-Team stehe symbolhaft für den Erfolg des Thüringer Mittelstandes.

Sie gab Einblicke in die Vorhaben, die sie nach einem Wahlsieg gern verändern würde und spannte so den Bogen von „Unternehmerlotsen“ die sie gern in der Verwaltung etablieren würde, um bürokratische Hürden abzubauen, über die Themen Wirtschaftsförderung und ICE-City bis hin zur Bedeutung Chinas als wichtigem Partner für die Automobilindustrie, Maschinenbau, Optik und Medizintechnik Thüringens.


Der Botschafter der VR China, Seine Excellenz Shi Mingde, redete kurzweilig, interessant und mit humorigen Einlagen - in perfektem Deutsch.

Mit einer Videosequenz über die legendäre „Seidenstraße“, die einst die Hauptroute des wirtschaftlichen, kulturellen, wissenschaftlichen und religiösen Austausches zwischen Europa und Zentral- und Ostasien war, führte der Ehrengast aus China, SE Shi Mingde, in das Hauptanliegen seines Landes ein: die Wiederbelebung der Wirtschaftsstandorte entlang der Route. In perfektem Deutsch erklärte er: „Ich bin auf Antrittsbesuch in Thüringen, habe stündlich einen Termin und merke den ganzen Tag, dass chinesische Investoren hier willkommen sind.“

Der 64-Jährige hatte 1972 in der DDR studiert und war immer wieder in Deutschland zu Gast gewesen. „Damals war ich zehn Tage von Peking im Zug bis nach Berlin unterwegs. Damals hatten wir viel Zeit und wenig Geld. Heute haben wir viel Geld und keine Zeit.“ Daran schon könne man erkennen, welcher Wandel sich vollzogen habe. Und er untermauerte dies mit weiteren Fakten: 1,3 Milliarden Menschen lebten heute in China, jeder 5. Mensch dieser Welt sei Chinese und 50 % des Weltwachstums sei auf China zurückzuführen. China habe in den letzten 40 Jahren eine Entwicklung hingelegt, für die die Industrieländer der Welt 100 Jahre gebraucht hätten.

Heute betreibe China an einem Tag so viel Handel wie vor 40 Jahren noch in einem Zeitraum von eineinhalb Jahren. Das Handelsvolumen zwischen seinem Land und Deutschland sei größer als das zwischen China mit Großbritannien und Frankreich zusammen. Deshalb könne er nicht verstehen, warum die Deutschen so viel Angst vor seinem Land hätten. „Komisch, wenn ein Koreaner oder Japaner kommt, haben sie keine Angst. Wenn Chinesen kommen, schrecken alle auf! Für diese Ängste habe ich kein Verständnis, gerade auch deshalb weil Deutschland seit 30 Jahren in China investiert, die Investitionen Chinas in Deutschland gerade einmal 0,4 Prozent gegenüber der Weltinvestition aller anderen Länder ausmache. Da kann von Ausverkauf und Technologie-Klau keine Rede sein.“
Globalisierung sei die Grundlage jedes Erfolges, im Alleingang könne heute niemand mehr etwas erreichen. „Wir wollen nicht die Rolle der Amerikaner übernehmen. Wir müssen erst unsere Hausaufgaben machen, bevor wir größere internationale Verantwortung übernehmen können. Wir wollen keine Herrschaft, sondern internationale Beziehungen!“, bekräftigte Botschafter Shi Mingde.
Zwar habe China – gerade in den Küstenstädten - eine rasante Entwicklung hingelegt und den Menschen die Angst vor Not und Armut genommen, dennoch: die Ressourcen reichten nicht, die Umwelt sei beschädigt und die Menschen in seinem Land strebten nach mehr Rechtstaatlichkeit, Gerechtigkeit und Ökologie. Das Exportniveau in Zentral- und Westchina liege 10 bis 15 Jahre zurück im Vergleich zur Küstenregion.
Abschließend forderte der Botschafter mit Blick auf die Trump-Regierung und deren Politik des Unilateralismus: „Die WTO-Regeln sollen für alle gelten! Wenn Trump sie über Bord wirft, sind wir alle Verlierer!“ – Mit dieser Forderung war er sich des Applauses aller Anwesenden sicher.
Im Anschluss nutzten er, Helmut Peter und vieler der anwesenden Gäste im Opel-Autohaus die Gelegenheit zu weiterführenden Gesprächen.


Lesen Sie hier, was Prof. Hannes Brachat, Herausgeber der Fachzeitschrift AUTOHAUS, über den Botschafter-Besuch schrieb und beachten Sie die Bildergalerie!