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Symbolischer Baustart am Montag – MP und OB würdigten Investition der Peter-Gruppe

Neues OPEL-Haus in Erfurt wird im „Blechbüchsenviertel“ die Zukunft einläuten

Donnerstag, 24. Oktober 2019, 11:28 Uhr
Visionärer Blick in die Zukunft des Standortes Paul-Schäfer-Straße mit MP Bodo Ramelow. Schon 2021 soll hier das neue OPEL-Autohaus der Peter-Gruppe stehen. Am 21. Oktober fiel der symbolische Startschuss zum Bau.

ERFURT. Mit einem historischen Abriss zum 16.000 m² großen Grundstück begrüßte Helmut Peter am Montag dieser Woche namhafte Vertreter der Landes- und Lokalpolitik, von Ämtern und Behörden sowie die Crew aus Architekten und Bauplanern am „Ort der Umweltsünde“ in der Erfurter Paul-Schäfer-Straße.

Dort, wo bis zur Wende das Großtanklager des VEB Kombinat MINOL ansässig war, gibt es bewegte Eigentümergeschichten: von Investoren, hinter denen sich eine Frankfurter Rechtsanwaltskanzlei verbarg, bis hin zu russischen Pfandbriefen, die erst Ende Juni 2019 eingelöst werden konnten.

Und es gab und gibt es dort auch jede Menge bewegte Erde, die Umweltsünden freilegte und noch vermuten lässt, wie es Gutachten attestieren. Mit einem großen Dank an alle an der Aufklärung beteiligten Ämter und Behörden berichtete Helmut Peter vom schweren Weg zum jetzigen symbolischen Baustart.

„Schuld“ an diesem Grundstückskauf sei eigentlich Ministerpräsident Bodo Ramelow. Er habe ihn vor ein paar Jahren auf die Industriebrache hingewiesen und gesagt: „Wir haben da so ein Grundstück …“

Natürlich ließ es sich Bodo Ramelow nicht nehmen, die Geschichte höchstpersönlich weiter zu erzählen. „Vor 30 Jahren habe ich hier in dem Hochhaus, das Sie zwischen den Hallen dort sehen können gewohnt und beim Blick hierher die Vision gehabt, dass man doch aus diesem Flecken Erde im verruchten „Blechbüchsenviertel“ etwas machen könne. Ich wollte, dass sich HIER etwas bewegt, nicht auf der grünen Wiese“, betonte der Ministerpräsident.
16.000 m² Industriebrache. Früher befand sich hier das Großtanklager des VEB Kombinat MINOL. 30 Tanks schlummern noch am Ort der Umweltsünde, wie Gutachten bescheinigen.

Natürlich seien die Millionen, die nach der Wende für Entsorgung von Altlasten bewilligt worden waren, längst „weg“. Umso mehr sei er froh darüber, dass nun vom Ministerium eine Freistellung in Höhe von 2,2 Millionen Euro für die Entsorgung „durch“ sei.

Helmut Peter hatte auf 30 Tanks mit je 15.000 Liter Fassungsvermögen verwiesen, die noch in der Erde „schlummerten“. Deren Geheimnis solle bis zum zeitigen Frühjahr gelöst werden.

Bodo Ramelow verglich das Grundstück mit einer Zauberkiste, von der man nicht wisse, was in ihr sei. Umso mehr zolle er Helmut und Andreas Peter Respekt für das unternehmerische Wagnis, an diesem Standort den „Charme des alten Schrotts von 30 Jahren Stillstand in ein Objekt der Zukunft zu verwandeln“. Ramelow weiter: „Natürlich ist es leichter, frisches Ackerland zu bebauen statt belastete Grundstücke.“

Mit Blick auf die automobile Zukunft Thüringens berichtete er von einem Berliner Journalisten, der bemerkt habe, in Thüringen könne man doch auf das Auto verzichten: „Allein die Fahrt mit der Bahn von Schleiz nach Erfurt gleicht einer Weltreise. In Thüringen wird das Auto immer Transportmittel Nr. 1 bleiben. Deshalb bin ich froh über PSA in Eisenach und dieses neue OPEL-Autohaus der Peter-Gruppe hier in der Paul-Schäfer-Straße, das mehr sein wird als eine Verkaufsrampe.“

Und an die Peter-Geschäftsführer gerichtet:
„Liebe Peters, ich bin überzeugt, dass Ihr investiertes Geld hier einen Wert setzt. Es wird keine Zauberfee kommen, die hier alles Schlimme wegräumt. Die Vorstellung, dass Sie mit OPEL hier neuen Glanz setzen, ist toll. Dann fahre ich nochmals aufs Hochhausdach gegenüber und freue mich darüber, wie SIE die Weichen für die Zukunft gestellt haben.“

Auch Oberbürgermeister Andreas Bausewein erinnerte an seine Jugend, die ihn auf dem täglichen Weg zur Berufsschule – er ist gelernter Elektriker – an diesem Grundstück vorbeiführte. „Ich sehe noch heute, wie oft Erfurt im morgendlichen Smog wie unter einer Glocke versank. Doch es hat sich schon einiges getan, was oftmals schon gar nicht mehr wahrgenommen wird. Mein Dank gilt Helmut und Andreas Peter für ihr Engagement hier im Stadtgebiet statt auf grüner Wiese. Und mit der BUGA 2021 wird Erfurt noch schöner werden.“

Abschließend warfen die Bauherren Helmut und Andreas Peter noch einen Blick in die OPEL-Zukunft. Mit den neuen Modellen CORSA, MOKKA und dem überarbeiteten CROSSLAND X, dem neuen ASTRA und der PSA-Marke „Free To Move“ schreibe der PSA-Konzern die erfolgreiche Geschichte von OPEL fort.

Deshalb vertraue man auf die Partnerschaft, investiere 8 Millionen Euro und werde die Zahl der Erfurter Arbeitsplätze von derzeit 84 auf rund 120 ausbauen.

„Doch nun ist Eile geboten. Zur Zeit läuft gegen uns eine Räumungsklage, und wir wissen nicht, wie lange wir noch in der Schlachthofstraße geduldet werden. 2021 wollen wir hier in neuen Räumlichkeiten unsere Arbeitsplätze beziehen“, stellte Helmut Peter in Aussicht. Und als Vorgeschmack auf den neuen CORSA gab es für alle Anwesenden ein Modell als Geschenk – für Bodo Ramelow natürlich ein rotes.